Andacht August - September 2025 - Gebet

Yerson Retamal auf Pixabay

Vom Nutzen des Gebets

Niemand tut auf Dauer etwas immer und immer wieder, wenn es zu Nichts nütze ist, oder? Investiere ich für eine Sache Zeit, Kraft und Geld, so will ich verständlicherweise auch, dass etwas bei rum kommt. Ich werde dazu Widerstände nur dann auszuhalten suchen, wenn ich auch sicher bin, dass sich das unter dem Strick lohnt.

Wenn ich mit diesen Grundgedanken an das Thema Beten herangehe, wozu führt mich das dann? Ist das Gebet Zeitverschwendung, weil es keinen Nutzen zu bringen scheint? Ist da überhaupt jemand da, mit dem ich rede oder führe ich als Beter letztlich Selbstgespräche mit mir selbst?

Unter der Überschrift „Hilferuf eines Angefochtenen“ finde ich den Psalm 13 in meiner Bibel. Dieses Gebet Davids umfasst nur 6 Verse. Im ersten Vers heißt es: „Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen?“ David macht seiner Verzweiflung Raum, die er empfindet. Er ist angesichts von Umständen, die er nur selbst allein richtig erkennt, unsicher im Blick auf sein Leben und seinen Glauben. Und das bringt er zum Ausdruck. Am Anfang seines Gebets schüttet er sein Herz Gott gegenüber aus und spart dabei nicht einmal mit Vorwürfen Gott gegenüber. Hat das Beten Davids einen Sinn? Was soll ihm das bringen, wenn er gerade den Anschein äußert, dass er sich von Gott verlassen fühlt? Warum sollte er dann überhaupt noch Beten?s

Mein Blick springt gleich vom Anfang hin zum letzten Vers des Psalmes. Und dort lese ich, dass David betet: „Ich aber traue darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem Herrn singen, dass er so wohl an mir tut.“ Am Ende des Gebets von David begegne ich dem Vertrauen auf Gott. In nur 6 Versen kommt David vom Zweifel an Gott zum Vertrauen an Gott. Frage ich angesichts des Psalm 13 danach, was Beten bringt, dann lerne ich daraus, das Beten selbst das Ringen um das Vertrauen zu Gott ist. Und dieses Vertrauen zu Gott gibt Sicherheit und Zuversicht für das tägliche Leben und Erleben. Wir sich Gott anvertraut im Gebet, der wird nicht derselbe bleiben. Der Beter schüttete sein Herz vor Gott aus und befreit sich damit auch von all dem, was ihn innerlich zersetzen will. Im Gebet und der Hinwendung zu Gott erfährt er eine Stärke, die er sich selbst nicht verschaffen kann. Vergleiche ich das Beten mit der Funktion meines Organismus, so komme ich zu der Erkenntnis: Beten ist für mich das, was das Atmen für die Lungen ist. Das Ausatmen befreit mich von verbrauchter Luft, das Einatmen gibt mir frische Luft. Ausatmen bedeutet Bekennen. Einatmen bedeutet mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden.

Bringt Beten also etwas? Kommt da was bei rum? Und ob! Ich kann mir ein Leben ohne Gebet nicht mehr vorstellen. Ich wüsste nicht, wo ich all das abladen sollte, was sich den Tag über in Kopf und Herz ansammelt. Auch lerne ich, dass Gott vorsorgt über mein Verstehen hinaus. Beten ist damit wie das Atmen meiner Seele. Bete ich über längere Zeit hinweg nicht, so verkümmert meine Seele und das hat einen entscheidenden Einfluss auf alles, was mich angeht. Das prägt mein Empfinden, mein Denken, mein Urteilen und mein Hoffen. Beten ist für mich also lebensnotwendig geworden. Und das liegt schlussendlich daran, weil es mich in Kontakt bringt mit dem, der das Leben selbst ist.

Tipp: Lies für dich selbst den Psalm 13 und spüre dem nach, was du vor Gott aussprechen willst. Sei offen dafür, was Gott dir schenken will an Gedanken, Ermutigung oder an korrigierten Sichtweisen für deine Situation.

Frank Trommler

 

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